Das Donau-Ultra-Team:

Agnes, Doerte, Andrea und Conny

Sonntag, 4. April 2010

Nach einer Woche

Es ist bereits eine Woche vergangen und die gesammelten Eindrücke verlieren sich zum Teil wieder im Alltag. Das ist sehr schade, denn diese 3 Tage waren für mich wie Urlaub: Auszeit von Arbeit und Zuhause, tun was einem Spass macht und darüber hinaus das Zusammensein mit Menschen, wie du sie dir nur wünschen kannst.
Ebenfalls vielen Dank an alle, die Conny schon aufgzählt hat und an Euch 3 besonders, denn so viel Spass ist jede Strapaze wert.
Also Mädels: Wann ist der nächste run?

Samstag, 3. April 2010

Auf besonderen Wunsch einer Läuferin

Auf besonderen Wunsch von Andrea noch das Foto einer hartnäckigen Laufkonkurrentin, die kurz nach der Schlögener Schlinge versuchte uns abzuhängen.
Nach Andreas Androhung, sie werde das gleiche Schicksal erleiden, wie zahlreiche Nougateier vorher, suchte die Weinbergschnecke beleidigt das Weite.
Na, war doch alles gar nicht so schlimm!
Wir sind alle super gut durchgekommen und hatten wahrlich unseren Spaß! Aber wenn ich auch läuferisch eine alte Häsin bin, so habe ich doch in anderen Bereichen viel dazugelernt!

Schon bei unserem ersten größeren Halt – ja richtig, man kann auch während eines Laufs anhalten, ohne dass die Welt gleich untergeht, eine ganz neue Erfahrung – konnte ich ganz neue Qualitäten meines Ehemanns feststellen. So war es mir bisher verborgen geblieben, dass dieser Mann, der sich seit über 10 Jahren weigert eine Orange zu essen, wenn ich sie ihm nicht vorher schäle, einen derartigen Eifer bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln aufbringen kann!
Wir hatten dem Verpflegungsteam Erwin und Matthias lediglich angeschafft, uns ein paar Butterbretzen zu besorgen, da uns urplötzlich ein unerklärliches Verlangen nach Salz überkommen hatte. Dass es in der naheliegenden Bäckerei bloß normale Bretzen gab und unsere Männer selbstständig Butter besorgen sowie die Butterbretzen herrichten (lassen) mussten, das konnten wir doch nicht ahnen!
Jedoch meisterten sie diese erste und auch anspruchsvollste Aufgabe mit Bravour und für die Zukunft weiß ich Bescheid, wenn ich mal wieder Hunger habe.

Dass dann ausgerechnet ich, die ja schon die meisten Gesamtkilometer auf dem Tacho hat, schon in Obernzell die erste Blase bekam, war dann doch ein leichter Schock. Glücklicherweise hat die Blase sich beim Anblicks von Agnes´ Kanüle freiwillig wieder verzogen und 3 Tage lang keinen Mucks mehr von sich gegeben, aus Angst dass unser Pflegepersonal wieder in ihr rumstochert.

Die letzten km vor Engelhartszell zogen sich dann doch, man konnte aber nicht mehr machen als ein Nougat-Ei nach dem anderen zu verspeisen und weiterlaufen.
Gut dass Ostern ist, denn diese Eier passen viel besser in meine Gürteltasche als die langen Kinderriegel.
In Engelhartszell angekommen, konnte ich es kaum glauben: Hatten die Mädels wirklich eine echte Physiotherapeutin organisiert, die uns während des Laufs jeden Abend massiert? Es war tatsächlich Wirklichkeit: Wie ein Profisportler kam ich mir vor, als Carina meine müden Wadl massierte – und eine Zusatzausbildung als Motivator muss sie anscheinend auch absolviert haben, denn ihre Aussage „Mei, bei dir is ja no alles ganz frisch, deine Muskln san ja no goa ned hort!“ hat mich wieder so richtig aufgebaut für den nächsten Tag!
Abends noch einen Eiweißriegel von Dörte für alle, und dann ab ins Bett.

Hier gab es schon die nächste Überraschung: Da wir außerhalb der Saison unterwegs waren und das Gasthaus in Engelhartszell noch ziemlich leer war, bekamen wir zu einem normalen Preis die „Präsidentensuite“ – ein riesiges wunderschönes Luxuszimmer, traumhaft schön, genau passend für unsere gehobenen Ansprüche!
Vorher dem Schlafen noch mal kurz mein Handy einschalten – äh wie war doch gleich die Pinnummer??? Nach 2-maliger falscher Pineingabe habe ich es dann doch lieber gelassen, und mir die Frage gestellt, inwieweit Laufen das Gehirn schädigen kann. Kann man nach 53 km schon so verpeilt sein?
Nachdem mir Conny den Gefallen getan hatte während der Nacht nicht nur nicht zu schnarchen, sondern aus Rücksicht auf mich nicht mal zu atmen, konnte ich den Code am nächsten Morgen Gott sei Dank wieder abrufen!

Nach einem luxuriösen Frühstück ging es dann am Sonntag weiter Richtung Aschach, glücklicherweise war auch heute unser Fahrradteam Erwin und Matthias noch dabei. Leider sahen wir die beiden diesmal nicht so oft wie am Vortag, da sie sich gegenseitig Rennen liefern und anschließend noch einen Sauberg-Sprint hinlegen mussten. Wenigstens hatte ich genug Nougat - Eier mit!
Schon beim Loslaufen haben wir gemerkt: der zweite Tag ist gar nicht so schlimm wie vermutet! Jede kann noch selbstständig laufen! Selbst der ein oder andere Regenschauer konnte unserer guten Stimmung keinen Abbruch tun. Anscheinend waren wir etwas zu flott unterwegs, da es unserem Fahrradteam entgangen war dass wir schon an ihnen vorbei waren, und sie auf der Suche nach uns wieder fast bis Jochenstein fuhren – Jungs, wenn wir vor 3 Stunden in Engelhartszell Richtung Aschach losgelaufen sind, können wir doch jetzt nicht in Jochenstein sein?!?
Etwas unruhig wurden wir schon, als wir ca. 2 Stunden kein Wasser hatten, Mensch Männer wir können in unseren (wenigen) Fetthöckern fei ned so viel Wasser speichern wie ein Kamel!
Aber nicht schimpfen, schließlich können wir froh sein dass überhaupt jemand bei uns mitradelt und sich für uns abregnen lässt.
Und das Positive ist, dass hier der Teamgeist innerhalb der Gruppe voll durchkam, denn da werden die letzten Wasserreserven und Nougateier völlig uneigennützig geteilt und ich spüre, dass hier keine von den Mädels zuerst auf sich schaut!

Am dritte Tag, Montag, war es dann nur noch schön! Schon das Loslaufen am Morgen war ein Traum, die Sonne kam raus und da unser „Betreuer“ Alex die ersten Kilometer mit dem Auto in der Nähe bleiben konnte, durften wir endlich mal ein paar km ohne Trinkgürtel und im T-shirt laufen! Was für ein Freiheitsgefühl!
Fast hätten wir vergessen, bei km 100 fürs Foto zu bremsen, so gut waren wir in Fahrt!
Die letzten 23 km haben wir so gut es ging genossen, noch viele Fotos gemacht und auch mal größere Pausen bei Alex gemacht, damit der nicht vereinsamt.
Schon in Linz angekommen, kam die Überraschung: wir wissen ja gar nicht genau, wie wir jetzt durch Straßen und Gässchen zum Sport Pauli kommen!
Doch auch hierfür hatten wir schnell einen Lösungsvorschlag zur Hand – er war groß, schlank, schnell, und ein Profiläufer, der die letzten 1,5 km mit uns vier Grazien bis vor die Zweigstelle der Paulis in Linz lief. Seltsamerweise waren in Anwesenheit dieses Supersportlers unsere Wehwehchen urplötzlich vergessen, und jede von uns konnte wieder einwandfrei laufen!
Zum Glück wurden wir dann noch von Gabi mit Kaffee und Gebäck gesponsert, damit wir unsere Reserven wieder auffüllen konnten. Jetzt sind wir ausreichend trainiert, so dass wir uns auch heuer wieder zutrauen, bei der Tour de Kerscher mitzumachen!

Freitag, 2. April 2010

Hallo Mädels,
ich bin immer noch beeindruckt von der Strecke, die uns wir am letzten Wochenende erlaufen haben. Als Alex uns auf der Rückfahrt nochmal überall entlang gefahren hat, wo wir die drei Tage vorher lang gelaufen sind, kam mir komischerweise die Strecke viel länger vor als während unseres Laufs. Aber wenn man in guter Gesellschaft ist, vergeht die (Lauf-)Zeit wohl schneller.
Hat mir wirklich Spass gemacht, mit Euch gemeinsam die Strecke zu durchlaufen und zum Teil auch zu durchleiden. Die letzten 10km waren bestimmt die schwersten meines bisherigen Läuferlebens. Aber da wir uns gegenseitig immer wieder aufgebaut haben, hatte ich nie Zweifel, daß wir unser Ziel schließlich erreichen.

Mittwoch, 31. März 2010

Danke, Danke, Danke !

So zum Abschluß möchte ich mich noch bei allen bedanken, die zum Gelingen unseres Donau-Ultras beigetragen haben.

Danke an unser Begleitteam Alex, Erwin, Matthias, Margit und Lando

Danke an Carina, für die physiotheraputische Betreuung

Danke an Sport Pauli für unsere Zielbelohnung, Kaffee und Kuchen, die wir die ganze Strecke vor Augen hatten

Danke an Gisi, die uns ein Stück des Weges begleitete

Und ein riesiges Dankeschön an meine Mädels Agnes, Andrea und Doerte, es war trotz aller Strapazen ein wunderschöner Lauf. Es war schön, dass wir die ganze Strecke zusammen geblieben sind und sich keine von uns verletzt hat:

Ich hab Euch lieb !

Conny

Unglaublich, wir habens wirklich geschafft !

123 km 4 Mädels !

Es gibt noch Kaffee und Kuchen, spendiert von Sport Pauli, danke Gabi!

Erst auf der Rückfahrt im Auto wird uns so richtig klar, wie weit wir gelaufen sind und wie gut es uns trotz allem noch geht.

Schön wars, Mädels!
Ach ja: und möchte jemand noch ein Nougat-Ei ?

Die letzten Kilometer

Hurra, wir laufen in Linz ein. Alex lokalisiert unser Ziel, gibt uns letzte Anweisungen.
An der Donau entlang Richtug Hafen. Wir wissen immer noch nicht genau, wo wir hinmüssen, deshalb halten wir den nächstbesten Jogger auf und fragen ihn nach dem Weg. Freundlicherweise bietet er uns gleich an, uns zu begleiten. Leichtfüßig joggt er vor uns her (Neid!) Wir lassen uns aber auch nicht lumpen und halten mit, obwohl es "nimma weid" ist, was ja bekanntlich ein dehnbarer Begriff ist...
Und plötlzlich an der Ampel haben wir unsere Ziel vor Augen!